Donnerstag, 22. August 2013

Attraktion auf dem Fliegerlager

von Frank Tessel

Vom 27. Juli bis 10. August fand, auf dem Flugplatz in Möckmühl / Korb, wieder unser alljährliches Fliegerlager statt. Das gute Wetter erlaubte viele Thermikflüge; und auch die Ausbildung der Flugschüler konnte Erfolge verzeichnen. So gab es wieder einen Alleinflieger. Manuel Trautmann war diesmal der Glückliche, der am 1. August 2013 den stacheligen Blumenstrauß entgegennehmen durfte, inclusive der Glückwünsche des Fluglehrers.

Manfred Henninger gratuliert Manuel Trautmann zum erfolgreichen Alleinflug

Eine Attraktion konnte man dieser Tage ebenfalls auf unserem Flugplatz sehen: Tilman Drechsel, vom Flugsportverein Vaihingen/Enz, war mit einem "Habicht" bei uns zu Gast. Dieses Flugzeug fällt durch die charakteristische Form seiner abgewinkelten Tragflächen, wie bei den Flügeln seines Namensgebers, sofort ins Auge.

Der „DFS Habicht“, ein Mitteldecker aus Holz, wurde 1936 von Hans Jacobs entwickelt und war das erste Segelflugzeug, das für alle Kunstflugfiguren und auch für Leistungsflüge geeignet war. Trotz des hohen Eigengewichtes von 350 kg sind die Flugeigenschaften erstaunlich. Der Geschwindigkeitsbereich reicht von 60 bis 420 km/h. Vor dem 2. Weltkrieg begeisterten bekannte Flieger, wie Hanna Reitsch und Heinz Huth (Segelflug-Weltmeister 1960), auf vielen Flugtagen im In- und Ausland mit dem Habicht das Publikum. Bis 1945 entstanden ca. 70 Exemplare, teilweise gegenüber der regulären Flügelspannweite (13,60 m) als sogenannte „Stummelhabichte“ in 6- oder 8-Meter-Versionen mit noch verbesserten Eigenschaften.

Da diese Versionen auch zur Jagdflieger-Vorschulung (Me163) eingesetzt waren, wurden nach Kriegsende alle Habichte beschlagnahmt und deren Zerstörung verlangt.

Tilman Drechsel vor dem "Habicht"-Nachbau des Vaihinger Vereins

Das Einzigartige am ausgewählten Muster „DFS Habicht“ ist, dass es davon weltweit nur noch 1 Original und 2 Nachbauten gibt und nur eines davon tatsächlich noch fliegt (das Original ist im Musée de l’Air in Paris zu sehen und ein Nachbau im Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe/Rhön).

Nach mehr als sieben Jahren Planung und Bauzeit konnten Dieter Kemler und Tilman Drechsel endlich den ersten Flug absolvieren. Und nun zeigte dieses seltene Exemplar seine Kunstflugfiguren auf unserem Platz! Ein wahrhaft faszinierender und seltener Anblick.

Zum Schluß noch einmal herzlichen Dank an alle, die mit Schwung und Engagement zum Gelingen unseres diesjährigen Fliegerlagers beigetragen haben!

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